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    Veljanov
    The Sweet Life

    VÖ: 30.04.2001 | Label: Chrom/Motor/Universal
    2 / 12

    Eine Düster-Ikone definiert sich Pop zurecht. Das kann nicht gut gehen? Richtig.

    Wie lange ist das eigentlich her, als der DJ zur kleinen Gruftirunde ansetzte, mit Sisters anfing, und dann „Hate Is Just A Four-Letter-Word“ langsam in „Dark Star“ überblendete? Zehn Jahre? Zwölf? Deine Lakaien sind in ihrem Genre längst Klassiker, über alle Zweifel erhaben und eigentlich schon Revival-fähig. Was aber macht deren markante Stimme heute? Die Antwort lautet: Pop. Beziehungsweise: Veljanows Definition davon. Für ihn muss Pop vor allem eines sein – glatt nämlich. Das geht in Ordnung, kann man auch machen, aber bitte nicht mit Songs, die schon 1988 Black-Fans (kennt den noch wer?) zum Gähnen gebracht hätten. Handzahm wie die Stranglers in ihrer Spätphase, bisweilen aufdringlich unverbindlich, würde das ja alles gerade noch so taugen, um im Hintergrund die Goldfische damit zu berieseln. Wenn, ja wenn da nicht des Meisters Organ alle Note lang den Ritt gen Pathos-Olymp anstimmen würde. Das passt genauso wenig zur teilweise erschreckenden Flachheit im Songwriting wie die Produktion, die 2001 verspricht und 1985 einlöst. Schon der erste Song, „The Sweet Life“, soll, das glaubt man zu merken, wie von Mark Bell (Björk, Depeche Mode) geschneidert klingen: Brücken zwischen kühlen Mitteln und emotionaler Wirkung schlagen, spartanische, aber dennoch seltsam weitläufige Klanglandschaften aufwuchten. Indes, es nützt nichts – das hier klingt einfach billig. Keine Frage: Dave Young ist ein Produzent der in der Vergangenheit viel zum Gelingen so mancher guten Platte beigetragen hat (Nico, Killing Joke, Happy Mondays), nur im Jetzt und Heute scheitert der Versuch an den Ansprüchen. Die falschen Helfer, der falsche Weg. Veljanow sollte mal nach der Nummer von Ex-Kollege Horn kramen…