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    Velma
    La Pointe Farinet, 2949m

    VÖ: 27.01.2006 | Label: Gentlemen/Alive
    Text:
    10 / 12

    Velma gelingt das Meisterstück des offenen Groove-Entwurfs, das man sich von der neulich erschienenen Sofa Surfers-Platte erhofft hatte. Schweiz – Österreich 1:0.

    Verstehen kann man’s ja, dass sich die Wiener Dubdenker-Band dem Song und Minimalismus verschrieben hat; traurig war man aber doch. Zu schillernd, weit und bombastisch war das bisher alles, als dass man einfach so hätte drauf verzichten können. Velma bringen nun genau das mit: endlose Weiten, Gebirgszug-Kaskaden und schleppende Beat-Trecks, die sich durch meterhohen Schnee kämpfen. Kein Wunder: Auch sie sind, wie die Surfers, bereits beim vierten Album angekommen, haben ebenfalls viel mit Videoinstallationen, Theatergedöns und irren Typen kollaboriert (Dälek, Pluramon, Jan Jelinek). Stimmung erzeugen, und zwar eine, die trägt, ist für sie mithin musikalischer Alltag. Sie sind, sofern man überhaupt noch von einer stilistischen Bodenhaftung sprechen kann, am ehesten vom HipHop aus gestartet und entdecken nun die Galaxien zwischen Raum und Klang, rollendem Beat und Pop, Ambient und Post-Allesmögliche. Dabei wissen auch sie um Sinn und Funktion einer guten Melodie, einer erlebbaren Struktur. Aber von dort kann’s abgehen: Das schwummert, brutzelt und gluckert wie wohlklingende Ursuppe, ist hypnotisch und angriffslustig, transzendental und aggressiv. Schlafender Wahnsinn, die Lust an der Psychose. So geht abfahren.