Venerea
Lean Back In Anger
Text: Daniel Matuschke
Als wollten sie sich für ihren kontinuierlichen Kurs in die gleiche Richtung rechtfertigen, blökt Andreas Flygare I aint never growing up/ I aint never gonna stop/ I aint never selling out/ I aint never scared of doubt hinaus. Nötig haben das Venerea nach knapp 20 Jahren Bandgeschichte nicht, sie wissen schließlich, wie man die klassischen Elemente des Melodic-Hardcore einsetzt. Rastlose Drums, getrieben vom allgegenwärtigen Scheppern der Snare, und Gitarren-Riffs, die der protestierenden Stimme Flygares den nötigen Raum verschaffen. Furios, aber ebenso kurzweilig – Venerea kommen mit 16 Songs auf knapp 32 Minuten Spielzeit.
Obwohl Lean Back In Anger problemlos die partywütige Meute zum Grölen verleitet und sich durch die bisher professionellste Produktion der Bandgeschichte empfiehlt, bleibt das Album nur schwer im Gedächtnis. Die Songs haben in dieser Form schon bei etlichen Bands auf noch mehr Platten stattgefunden. Neben den hervorstechenden Heads They Win, Tails You Lose und Invitation To Action findet die Platte in dem zwischen peitschendem Punk-Song und Sing-Along-Hymne pendelnden Titelstück ihr spätes Highlight. Lean Back In Anger knüpft nahtlos an One Louder an, schafft es beim Songwriting aber nicht, den Vorgänger zu überholen. Der Moshpit rotiert also weiter im Grenzraum zwischen großartig und banal. So sehr Lean Back In Anger nämlich die Augen alteingesessener Fans glänzen lässt – neue Freundschaften schließen Venerea hier nicht.
weitere Platten
Last Call For Adderall
VÖ: 29.04.2016
One Louder
VÖ: 13.04.2005
Out In The Red
VÖ: 10.03.2003
Losing Weight Gaining Ground
VÖ: 29.01.2001
Both Ends Burning
VÖ: 01.01.1900