Damals, als über den Breeders noch der ein oder andere Stern aufzugehen schien, waren auch Veruca Salt mehr als angetan, und überraschten mit ihrem durchweg gelungenen Debüt “American Thighs”. Jetzt, mit Major-Deal und einem Pfund Durchhalte-Credibility im Rücken, haben sie jedoch so ziemlich alles falsch gemacht. Eine fett wabernde Produktion und gleich die ersten drei Songs verraten: Hier hat sich Speck in Form von durchwachsenem Heavy-Rock angesetzt. Gute Gitarrensoli in Ehren, doch wer so kleine Mini-Hits wie “Seether” oder “Get Back” gegen pompösen Ballaststoff austauscht, hat ein Abo des Frank Laufenberg-Rocklexikons verdient. Das einst so minimalistische und gerade deshalb verführerische Songwriting schimmert in den gemäßigten Stücken zwar sporadisch durch, doch ihre jugendliche Unschuld haben sie sich dadurch beileibe nicht bewahrt.