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    Vetiver
    To Find Me Gone

    VÖ: 30.06.2006 | Label: FatCat Records / Pias/RoughTrade
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12

    Rollentausch im Unterholz: Devendra Banhart und sein liebster Sidekick spielen “Bäumchen wechsle Dich” und subtil arrangierte Folksongs.

    Um das auch den VISIONS-Lesern zu erklären, die normalerweise nur die Soundcheck-Spalte von Dirk Siepe lesen: Vetiver sind so etwas Ähnliches wie die Eagles Of Death Metal Of Folkrock. Gegründet wurden sie vor einigen Jahren von Andy Cabic, der tagsüber sein Geld als Hintermann bei Langzeitkumpel, Blumenkind-Freigeist und Naturmensch Devendra Banhart verdient. Und weil Letzterer solch großen Spaß an den eigenständigen Gehversuchen seines Freundes fand, mischte er sich kurzerhand ein, wurde zum halboffiziellen Teil von Vetiver und trug dazu bei, dass “To Find Me Gone” nun unverblümter in Richtung Bandalbum schielt als Cabics reduziertes Debüt aus dem Jahr 2004. Hinter klassischen Nick-Drake-Schleichern, die von gemächlichen Akustikgitarren und häufig auch gründlich abgeschmeckten Streichern vorangetrieben werden, lauern nun Stücke wie das bedrohlich trippelnde “You May Be Blue”. Und einer zärtlich aufheulenden Slide-Gitarre kann wenig später bereits ihr verzerrtes, übellauniges Gegenstück begegnen. Auffällig ist bei aller Unberechenbarkeit aber doch und vor allem, wie konzentriert die Sache von sämtlichen Beteiligten durchgezogen wurde. Mit dem schräg liegenden Genöle, das Banhart sonst in abgeschiedenen Holzhütten auf Kassettenrekorder bannt, hätte er Cabic wohl gar nicht erst kommen müssen. Und gerade darin dürfte auch für ihn der Reiz von Vetiver gelegen haben.

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