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    Villagers
    That Golden Time

    VÖ: 10.05.2024 | Label: Domino
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 374
    7 / 12
    Villagers - That Golden Time

    Vorab betont Conor O’Brien die Verletzlichkeit und intime Stimmung seines fünften Albums. Wer jetzt erwartet, der Ire hätte sich mit der Gitarre in eine Ecke gesetzt und fertig, liegt allerdings falsch.

    Verletzlichkeit strahlt der Mann hinter Villagers in gewisser Weise immer aus. O’Brien ist kein Shouter, seine Stimme stets etwas verhuscht – klanggewordene warme Milch mit Honig. Gleichzeitig schätzt er orchestralen Maximalismus und psychedelische Freak-outs, siehe “Fever Dreams”, den treffend betitelten Albumvorgänger.

    Im Vergleich fällt “That Golden Time” zurückgenommener, entspannter aus. Aber selbst wenn O’Brien zu Beginn der Songs nur zart auf Gitarre oder Tasten klimpert und leichtes Country-Flair aufkommen lässt, biegen irgendwann Streicher oder sogar Pauken um die Ecke. Auch “No Drama” entpuppt sich als – augenzwinkernde – Mogelpackung, singt O’Brien hier doch vom Wunsch nach “a simple life, a simple song”, um dann die dramatischste Klimax der Platte aufzufahren.

    Selbstironie schwingt ebenso im Titelsong mit, der sich zu sonnigem Psychedelic-Pop in die vordigitale Ära zurückträumt, wohl wissend, dass auch diese gar nicht so golden war. Mit dem verhangenen “Keepsake” schwebt O’Brien noch ein paar Kilometer höher, während das flauschige, angejazzte “Behind The Curtain” gegen Ende wieder zu einem von seinen wilden Fieberträumen mutiert. Merke: Intimität muss nicht kleinformatig klingen. Und Verletzlichkeit darf ruhig schimmern. Drunter machen es O’Brien und Villagers nicht.

    Das steckt drin: Syd Barrett, Get Well Soon, Mercury Rev

    weitere Platten

    Fever Dreams

    VÖ: 20.08.2021

    Darling Arithmetic

    VÖ: 10.04.2014

    Awayland

    VÖ: 11.01.2013

    Becoming A Jackal

    VÖ: 28.05.2010