Konsequent. Auch wenn man sich erst mal an das prägnante, bisweilen zu überdeutlich an Bauhaus Peter Murphy geschulte Organ von Czarl Michael (ehemals Aura Noir) gewöhnen muss: Drücken wir das Auge, mit dem wir bisweilen allzu kritisch den Goth im Auge behalten, mal zu. Was bleibt, ist angenehm taumelnd-vertrackter und atmosphärisch stimmiger Noiserock, der zwar eher als Dandy im Kellerloch denn als Sludgerocker daherkommt, sich dabei aber trotz aller 80s-Referenz und Dringlichkeit an Peinlichkeiten und Cheesiness vorbeizubewegen weiß. Worin auch die größte Gefahr läge, denn mit Ironie würde der hier bisweilen entfesselte Maelstrom zu einem Rinnsal im Abfluss. So bleibt erstaunlich intensiver, dynamischer Stoff.
7/12 jan bauckhorn