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    Vito
    Monument

    VÖ: 16.03.2010 | Label: Flower Shop/Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Dieses Album trägt sein Wesen im Namen. Es ist der ausgestreckte Mittelfinger an kurze Aufmerksamkeitsspannen und ein spielerisches Gesamtkunstwerk. Und das zum zweiten Mal.

    Schon 2006 war an dieser Stelle vom begeisterten Kollegen Gerhardt sehr treffend zu lesen, Vitos Musik sei “ein Zwinkern im Auge des Orkans”. Das seinerzeit mit Höchstwertungen versehene Debüt “Make Good Areas Disturbed” katapultierte die fünf Waliser an die Seite von Bands wie Super Furry Animals und Sophia, qualifizierte sie aus dem Stand für den Job als Backing-Band ihres Mentors und Labelchefs Robin Proper-Sheppard. Ihrer sagenhaften Etablierung in der wohl interessantesten Musikszene der britischen Inseln folgt nun ein tatsächliches “Monument”, ein sorgfältig erdachtes Instrumentalspektakel mit vereinzelten, noch sorgfältiger gewählten Stimmeinsätzen.

    Glasklar, höchst melodisch und dynamisch umarmen uns acht Songs in 50 Minuten.

    Die Instrumentierung wurde im Vergleich zum Vorgänger ganz bewusst auf das Machbare für fünf Protagonisten reduziert. Dabei darf die Vokabel Postrock ebenso wenig unerwähnt bleiben wie Referenzpunkte, die Vito ehrlicherweise selbst an den Anfang ihrer musikalischen Entwicklung stellen: Mogwai, Godspeed und Sigur Rós. In lose gewählten Momenten lassen sich mühelos “Do Make Say Think” mit in den Topf werfen, und auch die Traurigkeit einer Band wie Sophia findet ihren Weg in Vitos Versuchsanordnung. Dennoch wird das Album dadurch nicht zu einem endlosen Kniefall vor seinen Vorbildern. Vito haben in den letzten Jahren sowohl als Band als auch in zahlreichen Soloprojekten tonnenweise Selbstvertrauen und -bewusstsein gesammelt, um beides in Musik zu gießen, die nicht weniger sein will und kann als epochal.

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