Es kündigt sich ja schon länger an: Die Achtziger sind zurück, und zwar volle Breitseite. Da will auch dEUS-Bassist Danny Mommens nicht hinterher hinken.
Wer genauer hingesehen hat, wusste schon, was da auf uns zurollt: Kaum ein dEUS-Konzert in den letzten Jahren, in denen Danny Mommens nicht Grauzones “Eisbär” angestimmt hätte – Schmockpop deluxe also. Außerdem gab es parallel zu den Aktivitäten der Indie-Götter schon seit ein paar Jahren immer wieder seltsame EPs seines Projektes Vive la Fête, in dem er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der wasserstoffblondierten Supernixe Els Pynoo, ungehemmt den Koordinaten Electro, Kitsch, Neon und Pop frönt. Nun also mit “Republique Populaire” das zweite Album dieser Band; ihr kompaktestes Werk bislang. Unterstützt durch einige Gastmusiker (darunter auch dEUS-Trommler Jules de Borgher) haben sie in ihrem Wohnzimmer 13 superhippe Ataripop-Nummern zwischen Visage, Trio, Les Rita Mitsouko und Kraftwerk zusammen gelötet, die definitiv voll in die Zeit passen. Es plinkt und plonkt herrlich niedlich, die Synthiebässe wummern, und dazu schmachtet Fräulein Pynoo wie eine verruchte Mischung aus Jane Birkin und Vanessa Paradis. Eine prima Sache also, diese Vive la Fête – einzig die den Songs zugrunde liegenden Ideen sind manchmal etwas dünn. Aber in Zeiten, in denen Songs wie Dakkar und Grinsers “Stay With Me”, Malarias “Kaltes klares Wasser” oder Tok Tok vs. Soffy O.s “Miss Queens Gonna Die” die Charts aufmischen und Produktion oft vor Komposition steht, dürfte das nicht weiter auffallen.