Nach einer langen kreativen Denkpause haben sich Vivid erneut auf ihre Stärken besonnen. Album Nr. 3 zeigt Ansätze von professioneller Souveränität.
Eigentlich hatte ich gedacht, die Combo aus Salzgitter hätte es aufgegeben. Nach Management-Wechsel und einer langen Pause aber haben die Vier die Batterien wieder aufgeladen. Das aktuelle Material zeigt eine Band, die gemerkt zu haben scheint, dass sie sich bei ihrem Zweitling von 1999 wohl selbst im Weg stand. Schon die Single Easy” überrascht: perfekt arrangiert, mit der typischen Vivid-Technik und einem Thomas Hanreich, der nicht mehr versucht, wie Ed Ved aus PJ-Country zu klingen. Es ist das Wechselbad zwischen Rock und Ruhe, das diese Scheibe definiert. Gerade durch die größtenteils melancholischen Ausflüge (Here”, Do You Want Me”) werden die härteren Klänge von Smash”, Everything And Nothing” oder Warp Drive” (schön simpler 70er-Jahre Atmo-Rock) deutlich aufgewertet. Die Balance stimmt, das Schiff ist wieder auf dem richtigen Kurs. Vivid haben ihren Stil (wieder)gefunden, und sich für das nächste Jahrhundert fit gemacht.
weitere Platten
Sundown To Sunrise
VÖ: 01.01.1999