An Chantal Browns mächtigem Soul-Geheul unterlegt von schweren Riffs scheiden sich die Geister. Brown ist präsent, ihre Zeilen über unsere Vorfahren, vergessene Traditionen, Aufbegehren gegen die Obrigkeit, für Freiheit und Feminismus im Gewand von Voodoo-Mystik und afrikanischem Kriegsritual ist essentieller Bestandteil dieser Tour de Force. Einer von tatsächlich nur drei Bestandteilen, was man der detail- wie spielfreudigen Platten und ihren zehn sich windenden, hakenschlagenden Vierminütern nie anhört. Linz Hamilton an der Gitarre wechselt zwischen Stoner und Thrash, Psych und Metal, wie es gerade zum Song passt. Ganz oben auf dem Treppchen steht jedoch Schlagzeugerin Zel Kaute. Die hat vor den Aufnahmen zum zweiten Album viel Zeit damit verbracht, sich obsessiv mit Afrobeat auseinanderzusetzten. Ihre pointierten, polyrhythmischen Attacken – von Doublebass bis Cowbell – sind atemberaubend. Der Opener “Spirits Past” ist das perfekte Schaulaufen: Mit Brit-Award-Gewinner Tom Dalgety, dem Produzenten von Royal Blood und Turbowolf, haben sie davon noch eine etwas präzisere Version aufgenommen. Apropos Turbowolf: Weil Brown auf deren zwei jüngsten Alben zu Gast war, hilft deren Sänger Chris Georgiadis beim Kernstück “New Doom” mit. Die Brücke zwischen den Songs liefern In- und Outros, unter anderem gesprochen von Browns Mutter. “Ascend” ist ein erstaunliches Biest von einer Platte geworden, das den in nur drei Tagen aufgenommenen Vorgänger “Possession” deutlich übertrifft. Aber diesmal haben Vodun schließlich fünf Tage im Studio verbracht.
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Eat Up The Sun
VÖ: 03.04.2013