Dann endlich gibt das Schicksal grünes Licht. Die Vereinigung! Kosmische Orgasmen! Die totale Kernschmelze! Charly und Camilla werden sicher ein Feuerwerk veranstaltet haben. Bei Voivod und ihrem geheimen Lover Jasonic alias Ex-Metallicat Jason Newsted sieht das leider ganz anders aus. Dabei kennt und verehrt man sich doch mindestens genau so lange wie der King Nothing und seine herbe Braut. Im Klartext: Mindestens die erste Hälfte von “Voivod” ist sterbenslangweiliger Metal von der Stange und enttäuscht maßlos. Obwohl arschtight gespielt, vermisst man die schrägen Riffs, abgedrehten Vocals und kaputten Rhythmen, die Voivod dann doch immer zu einem organischen und einzigartigen Wesen zusammenfügen konnten. Ihre technoide Verschrobenheit hatten die Kanadier bereits 1991 mit “Angel Rat” zu den Akten gelegt, dafür aber an Atmosphäre zugelegt. Heute begnügt man sich über die erste Halbzeit hinweg mit fadem Songwriting und ausgelutschten Metallica-Riffs – siehe etwa “Facing Up”. Erst mit dem ursprünglich als Titeltrack gedachten “The Multiverse” wendet sich das Blatt. Das abgedrehte Intro passt recht gut in das Klangbild von “The Outer Limits”, wobei Saitenmagier Piggy einmal mehr das treibende Element auf diesem Kurs darstellt. Auch wenn Voivod in der zweiten Hälfte des Albums Boden wettmachen können – von dem allseits erwarteten kreativen Feuerwerk ist dieses Quasi-Comeback noch Multiversen entfernt.
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