Es kann auch noch so oft Tools Danny Carey am Schlagzeug sitzen, und andere Beteiligte, Lance Morrison und John Volto Ziegler, können noch so verdiente Backing-Band-Dienstleister von Alanis Morissette, Rod Stewart (!), Anastacia und Sheryl Crow sein. Am Ende des Tages muss man sich ihre neun schlimmen Nummern trotzdem anhören, von denen eine identitätsloser ist als die nächste. So wird das nämlich in Fusion-Kreisen genannt – da gibt es Nummern statt Songs, Effekte statt Sound, Soli statt Ideen und Akkuratesse statt Intensität. All das, wonach die Musikerpolizei sucht, findet auf Incitare statt. Jeder darf mal vor sich hin knödeln, lediglich die Reihenfolge der Solo-Einsätze ändert sich von Nummer zu Nummer. Auf der verzweifelten Suche nach einer Erklärung für das hier angerichtete purzeln einem vom Infozettel dann auch noch die Referenzpunkte Weather Report und Jeff Beck entgegen. Damit ist das Maß voll. Derart verblödete Preset-Musik gehört vielleicht auf Leistungsshows von Instrumentenhändlern, in denen zum Launch einer neuen geilen Drum-Linie der Schlagzeuger durchdrehen darf, während zwei Sidekicks an Bass und Gitarre eine Art Alibi-Band geben. In diesem Magazin findet Volto! lediglich statt, weil Tool-Schlagzeuger Danny Carey einen Fehler begangen hat, vor dem wir euch warnen müssen. Bei ihren regelmäßigen Auftritten im Baked Potato in Los Angeles mag das einigermaßen funktionieren – hier nicht.
Studiomusiker-Fusion-Mist
Wäre gerne wie:
Brand X
“Livestock”
Weather Report
“Domino Theory”