Immer wieder gibt es Kooperationen, über deren Entstehung man sich nur wundern kann. Wie hier: Ein Trio, einerseits bestehend aus Andi Toma und Jan St. Werner von Mouse On Mars, die seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten die Endloserforschung abstrakter Minimalelektronik betreiben. Ihnen gegenüber steht Mark E. Smith, seit 31 Jahren streitbarer Frontmann von The Fall, den die beiden im Rahmen eines Mouse-On-Mars-Remixes kennenlernten. Gemeinsam ging man in Düsseldorf ins Studio und schuf einen erstaunlich herben Mix aus dampfenden Electrobeats, futuristischem Endzeitdub und Smiths wenig erbaulichen, düster unterhaltenden Botschaften aus den Zwischenwelten. Am Erstaunlichsten ist sicher die malmende Eindeutig- und stoische Peitschenhaftgkeit der Beats; denn all das, was Toma und St. Werner für Mouse On Mars partout vermeiden, ist hier unbedingtes Gebot der Stunde und ausschlaggebendes Merkmal: gerade, stampfende, tanzbare, drückende Four-to-the-Floor-Rhythmik, pumpende Bassdrums und rumpelnde Bässe. Ein Disco-Acid aus Teufels Küche, ohne Zuversicht oder technokratische Pseudoharmonie, sondern so hart und brutal wie das Leben – zumindest das, das Smith in seinen lakonisch herausgedrückten Wortsalven beschreibt. Für den Frühling etwas kalt und hart; morgens um fünf mit Amphetamin im Blut im Tanzbunker gehört sicher eine der Entdeckungen des Jahres.