Da geht der Mann einmal auf einen ordentlichen Rave, prompt muss er gleich ein ganzes Album draus machen. So geschehen
auf der Abschluss-Party der europäischen Tour zu seinem letzten Album “18”, wo er in Glasgower U-Bahn-Tunnels die
ganze Nacht durchtanzte. Nicht ohne Folgen: Am nächsten Tag flog er nach Hause und schrieb sogleich das zweite Album
für sein Techno-Pseudonym Voodoo Child. Und jetzt haben wir “Baby Monkey” und gleichzeitig den evidenten,
kompromisslos pumpenden Techno-Salat. Dass er das kann, wissen wir nicht erst seit der Über-Single “Go”, und so kann
man diesen zwölf Tracks zwischen Trance, Techfunk und schiebenden Progessive-House-Stompern auch nichts Böses
nachsagen. Außer, dass er nichts anders macht als die geschätzten tausend anderen Dance-Music-Produzenten dieser Welt,
die den Club-Markt allmonatlich mit guter, obschon austauschbarer Tanzware überfluten. Es gibt knackige Beats, frei
schwebende, gelegentlich latent anbiedernde Trance-Flächen, hübsch konstruierte Aufs und Abs in Dynamik und
Trackstruktur; also alles, was heutzutage einen gekonnten Techno-Track auszeichnet. Anders gesagt: Wäre es nicht Moby,
der hier durch die Ecstasy-geschwängerte Nacht wummert, sondern Carl Cox, Dave Angel, Sven Väth, Luke Slater oder ein
anderer der vergleichbar guten Dance-Dudes, würde wohl niemand im VISIONS-Kontext von dieser Platte Notiz nehmen. Was
im übrigen nichts daran ändert, dass das hier gut gemacht ist.