Voodoocult
Voodoocult
“Voodoocult” kommt ohne peinliche Textentgleisungen aus, bewegt sich in Richtung Identitätsfindung und schafft hin und wieder sogar das, was diesem musikalischen Experiment vor einem Jahr noch völlig fehlte: Atmosphäre. Große Namen machen offenbar keine große Band, denn Prügelscherge Dave Lombardo hat sich nunmehr genauso verabschiedet wie Riffschmied Waldemar Sorychta. Der Voodoocult präsentiert sich dennoch (oder gerade deswegen) als Einheit, orientiert sich an traditionellen Metal-, HC- und DM-Schemata und fällt nur hin und wieder durch brachliegende Slayer– und Megadeth-Zitate (“Exorcized By A Kiss”, “The Stranger”) unangenehm auf. Boa himself hat an seinen Stimmbändern hörbar gefeilt und schafft zumindest den Sprung in akzeptable Gefilde. Vor dem Hintergrund der vollzogenen Entwicklung könnte man durchaus den Hut ziehen – zum Pflichtkauf wird “Voodoocult” weder durch Jim Martins Gastspiel noch durch trendbewusste Samperwürze.
weitere Platten
Jesus Killing Machine
VÖ: 21.02.1994