Mit dem allgemeinen Interesse an intelligenter Verarbeitung von Garage Rock-Roots steigen die Chancen für den Fünfer aus San Francisco ins Unermessliche. Zu Recht!
Vue gehören zu einer Generation von Bands, die sich auf die ursprünglichen Roots von Alternative Rock zu einer Zeit besannen, als das alles andere als hip war. Gemeinsam mit Bands wie The Pattern, The Apes oder Watts liefern sie seit den späten Neunzigern in beständiger Folge Platten für Leute ab, die es eigentlich gar nicht gibt: Menschen, denen die skandinavische Mackerparade inzwischen zu stumpf ist und die die ursprünglichen Protagonisten des amerikanischen Garage Rocks als zu straight und klischeebeladen empfinden. Vue fügen sich gut in die Wiederkehr des ehrlichen Rocks ein, die sich als Vorreiter The Strokes und die White Stripes ausgesucht hat, und stechen doch als eigenständig heraus. Hier werden klassische Blueslicks mit Punk-Versatz gekreuzt, verdammt sexy die Hüften bewegt und die (International) Noise Conspiracy im Vorbeigehen zu opportunistischen Traditionalisten degradiert. Union Carbide Productions können dabei als Einfluss ebenso akzeptiert werden wie die großen Momente eines Iggy Pop. Bleibt zu hoffen, dass Find Your Home mehr Aufmerksamkeit erregt als das letztjährige SP465 und sich genügend Leute rechtzeitig auf den …Trail Of Dead-Shows einfinden. Da spielen Vue nämlich den Anheizer.