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    Vug
    Onyx

    VÖ: 29.11.2019 | Label: Noisolution/Soulfood
    Text:
    9 / 12
    Vug - Onyx

    Was macht man, wenn man zur Geburtsstunde der NWOBHM noch nicht das Licht der Welt erblickt hat? Man lässt sie 40 Jahre später selbst noch einmal aufleben.

    Anscheinend haben die vier von Vug zu viel “Doctor Doctor” von U.F.O, “Phantom Of The Opera” von Iron Maiden und andere Klassiker der späten 70er und frühen 80er gehört. Anders lässt sich der Sound und das Songwriting ihres zweiten Albums “Onyx” kaum erklären. Es scheint so, als würden die Berliner nach ihrem fürs Genre überraschend frischem Debüt die Geschichte des Metals selbst neu spinnen wollen. Der bluesige 70er-Hardrock von Vug bleibt weiter spürbar, aber der Weg weist geradeaus: direkter, härter, progressiver. Frontmann Felix Scholl klingt deshalb nicht mehr nach Jimi Hendrix, sondern orientiert sich stärker an prägenden Stimmen wie Paul Di’Anno oder Phil Lynott. Auch instrumental klingt “Onyx” eher wie eine zurückhaltende Version der ersten beiden Iron-Maiden-Platten als glitzerndem Hardrock à la Deep Purple oder Led Zeppelin. Neu-Schlagzeuger Leonard Vaessen bringt zusätzlichen frischen Wind in die weiterhin vor Spielfreude strotzende Band. Dass Ex-Drummer Nick DiSalvo (Elder) freundschaftlich verbunden bleibt, zeigt sein Feature im elegischen “Palace Of Sin” – gemeinsam mit Easy und Grief eines der Kernstücke von “Onyx”. Während sich ähnliche Bands wie Hällas in psychedelischen Heldenepen verlieren, suchen Vug den direkten Weg. Den verlassen sie auch nicht, wenn sie mal ruhigere Töne wie in “On My Way” anschlagen.

    weitere Platten

    Vug

    VÖ: 13.04.2018