Man möchte es kaum glauben, aber im Zeichen der unzähligen Revivals hat sich auch die gesamte W.A.S.P.-Belegschaft aufgerafft und auf wundersame Weise den Weg aus der Betty Ford Klinik in ein Tonstudio gefunden. Bis auf die Position des Bassisten blieb im Line-Up der Band alles beim alten und so auch der typische Stil, möchte man meinen, doch weit gefehlt. Wenn Kamerad Danzig auf das zeitgemäße Elektro-Metal-Pferd setzt, dann muß ein Blackie Lawless das scheinbar auch, schon allein weil sich die Schock-Band der Stunde, Marilyn Manson, nicht zuletzt auf Herrn Gesetztlos bezieht: `97 versuchen W.A.S.P. mit “Kill…” auf Teufel komm raus dem speziell in den USA populären Elektro-Metal zu frönen. Aus diesem Grund gibt es hier Samples und Drumcomputer zuhauf, Computer-Drum-Licks werden lustig eingebaut, ob sie passen oder nicht. Denn das, dafür muß man Verständnis aufbringen, spielt bei W.A.S.P. keine Rolle. `Augen zu und durch` lautet die Devise, die auf diesem digital gepressten Stück Plastik bis zum Erbrechen verfolgt wird. Und zwar ohne Rücksicht auf Verluste, denn die sind hier haushoch. Laut Info soll “Kill…” eine neue Dimension des Sch(m)ock-Rocks eröffnen, doch will, oder anders gesagt, braucht das wirklich noch jemand?