The Wallflowers
Rebel, Sweetheart

Bruce Springsteen, Tom Petty, John Mellencamp – die Liste hemdsärmeliger US-Gitarrenhelden ist lang und altbekannt. Jakob Dylan hat nie einen Hehl aus seiner Bewunderung für diese uramerikanische Art des Geschichten-am-Lagerfeuer-Erzählens gemacht. Mit seinen Wallflowers musiziert er seit Jahren gegen den Zeitgeist an. Einmal hatte er sogar das Glück, ihn mitten ins Herz zu treffen (“One Headlight”), dann verschwand das öffentliche Interesse an ihm wieder so schnell, wie es kam. Das Erstaunliche an diesem Album ist, dass es erstens von einem richtigen Fachmann (Brendan O’Brien) produziert wurde und zweitens mit “Back To California” sogar wieder einen echten Hit vorzuweisen hat. Sonst bleibt alles beim sprichwörtlichen Alten: Die Wallflowers präsentieren ihren Midtempo-Rock mit der stoischen Ruhe eines texanischen Rodeoreiters, den so schnell nichts aus dem Sattel werfen kann. Eine zuverlässige Platte, die Lucky Luke beim Reiten in den Sonnenuntergang gerne hören würde, ohne dass Jolly Jumper dabei je Gefahr liefe, galoppieren zu müssen.