Wallows
Model
Das kristallisiert sich ziemlich genau ab der ersten Sekunde von “Model” heraus, denn “Your Apartment” fügt sich so nahtlos in den Sound des Trios ein, dass man darüber fast vergisst, es mit einem neuen Album zu tun zu haben. Das ist prinzipiell erstmal nichts Schlechtes, aber das, was schon beim Vorgänger “Tell Me That It’s Over” (2022) und dem Debüt “Nothing Happens” (2019) zu kritisieren war, bestätigt sich auf “Model” erneut: Die Songs sind allesamt zu glatt, zu perfekt produziert, ja, fast zu eingängig. Und zwar derart, dass sie nahezu alle direkt wieder in Vergessenheit geraten. Dabei würden dem Trio ein paar Ecken und Kanten wunderbar stehen.
Dass sie das können, beweisen Songs wie “Anytime, Always, Calling After Me” oder das experimentelle “I Wouldn’t Mind” in Ansätzen. Sie alle zeigen eine rockigere Seite der Band und schüren leise Hoffnung, die dann von belanglosen Schunkelballaden wie “Bad Dream” oder dem uninspirierten “A Warning” und einem Haufen überdrehter Synthies gleich wieder zerstört wird.
Gute Nachrichten gibt es allerdings für alle, die möglichst wenig Veränderung im Sound von Bands ertragen: Wer die beiden Vorgängeralben von Wallows mochte, dürfte mit “Model” ebenfalls bestens bedient sein. Für alle anderen bleiben die Kalifornier weiterhin ein unerfülltes Versprechen.
Das steckt drin: Royel Otis, The Strokes, Surf Curse
weitere Platten
Nothing Happens
VÖ: 22.03.2019