Der Wandel kam mit “Plum” vor zwei Jahren. Darauf streifte die Band aus Los Angeles alles ab, was mit Garage Rock oder Proto Metal oder Fuzz-Krach zu tun hatte. Nach intensivem Proben wuchsen die Musiker als Band zusammen, strebten hin zum Schaffen von The Grateful Dead, Can und This Heat. Schon 2018 folgte Nachschub mit der EP “Perfume”, auf der kein Song wie der andere klingt. Beim nun vorliegenden “Laughing Matter” wirkt es fast, als hätte die Band ihr bisheriges Meisterwerk abliefern wollen, so strebsam und variabel zeigen sich Wand in den 15 Songs. Man könnte es auch überambitioniert nennen – zumindest ein wenig. Wand ist die Schere abhandengekommen. Bei einer derartigen stilistisch erstaunlichen Masse an Material ziehen Ambient-Zwischenspiele wie “Bubble” und “Hare” oder das Piano/Akustikgitarren-Instrumental “Tortoise” das Album unnötig in die Länge. Es gibt auch ohne Zwischenspiele reichlich zu erarbeiten. Etwa die Songs, in denen Cory Hanson und Band erstaunlich gut Thom Yorke und Radiohead emulieren wie zu Anfang in “Scarecrow” oder im schrillen bis perlenden “Thin Air”. Fans der frühen Alben werden mit dem lauten, Gitarren-lastigen “Wonder” kurzzeitig vertröstet, während “Walkie Talkie” ein drückend nach vorne gehender Hit ist. Das über neun Minuten wabernde, jazzig-krautige “Airplane” wird von Keyboarderin Sofia Arreguin gesungen und erinnert an Yo La Tengo, das mit analogen Synthesizern rumpelnde “Lucky’s Sight” hat viel von Stereolab. Eine erstaunliche Platte, die noch besser ist, wenn man sie sich selbst kürzt.