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    Wanda Jackson
    The Party Ain't Over

    VÖ: 28.01.2011 | Label: Nonesuch/Warner
    Text: Daniel Gerhardt
    9 / 12

    Jack White hilft alten Frauen über die Straße. Und dann nimmt er verdammt noch mal eine Rockplatte mit ihnen auf.

    2004 war das schon mal so oder so ähnlich, als er erst Loretta Lynn abstaubte und der dann plötzlich Songs gelangen, die sich auf “Van Lear Rose” zu einem der besten Country-Alben des Jahrzehnts zusammensetzten. 2011 ist es wieder so ähnlich: Hier singt Wanda Jackson, 73, die echten, vergessenen und verhinderten Hits ihrer Generation (und ein Lied von Amy Winehouse), und gleich das vierte Wort im Opener “Shakin’ All Over” gurgelt sie von so tief unten heraus, dass man sich am liebsten zum Squaredance anmelden oder mit einer filterlosen Roth-Händle unter den Tresen der nächsten Eckkneipe legen oder sonst irgendwas Unvernünftiges tun will. Die Stimme von Jackson in all ihrer zerbröckelten, verwelkten und wahrscheinlich auch leicht angeschimmelten Pracht ist alleine schon eine Sensation auf “The Party Ain’t Over”, das so heißt, weil Jacksons erster Hit vor 52 Jahren “Let’s Have A Party” hieß (und weil es stimmt). Es gibt aber auch noch White und die Band, die er zusammengestellt hat, einen übermütigen, aufgedrehten Haufen, dem glücklicherweise kaum etwas Profihaftes anhaftet. Lieber treten sich die Songs im allgemeinen Vorwärtsgedrängel gegenseitig in die Hacken, die Bläser schlagen mit spitzen Ellbogen um sich, und White spielt seine enthemmten Gitarrensoli, die man mittlerweile schon daran erkennt, wie die ersten drei Töne übereinander stolpern. Dass “The Party Ain’t Over” aufgekratzt, aber nicht aggressiv klingt, durch den Wind, aber nicht planlos – es muss auch an seiner Führhand liegen, mit der er sich längst alles herausnimmt, wonach ihm in seinem Nashville-Heimstudio der Sinn steht.