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    Warhaus
    Karaoke Moon

    VÖ: 22.11.2024 | Label: Pias/Rough Trade
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 381
    8 / 12
    Warhaus - Karaoke Moon

    Auf “Karaoke Moon” denkt der belgische Sänger über den zeitgemäßen Umgang mit dem Thema Männlichkeit nach.

    Es darf als weiterer Eintrag in die Liste der Konzeptalben betrachtet werden: das vierte Soloalbum von Warhaus aka Maarten Devoldere, Sänger der belgischen Indie-Band Balthazar. Auf “Karaoke Moon” arbeitet sich Devoldere am hochaktuellen Thema (toxische) Männlichkeit ab.

    Ein Song auf dem Album heißt und handelt von “Jim Morrison”, dem Rockstar-Archetypen einer Männlichkeit, die nicht erst seit heute wie aus der Zeit gefallen wirkt. Manche der Textzeilen auf dem Album mögen anfangs irritieren, aber nur, wenn man eine Kleinigkeit außer Acht lässt: Es gibt einen Unterschied zwischen dem Autoren-Ich Devolderes und der realen Person. So kann der Sänger gleichzeitig in die Rolle des Machos und in die des Macho-Kritikers schlüpfen.

    Musikalisch liegen Chanson, Artpop, R’n’B, Soul und Disco-Beat auf “Karaoke Moon” nah beieinander. Dass das alles trotzdem gut zusammengeht, liegt daran, dass Devoldere musikalisch nie ganz dick aufträgt, und seine Stimme als verbindendes Element zwischen den Songs fungiert. In den besten Momenten (sprech-)singt er wie Serge Gainsbourg oder Leonard Cohen. Im starken Kontrast zur Schwere des übergeordneten Themas steht die balearische Leichtigkeit, die sich durch manche der Songs zieht. Etwa durch “No Surprise”, das wie ein zeitgenössisches Update der dänischen Sunshine-Popper von Laid Back klingt.

    Das steckt drin: Leonard Cohen, Serge Gainsbourg, Scott Walker