Watertank
Destination Unknown
Text: Jan Schwarzkamp
Und zwar nicht erst seit gestern, sondern seit wenigstens 2004. Da erscheint mit “Sub” die Debüt-EP der Band, die bereits einige ihrer jetzigen Trademarks enthält, aber noch etwas unprägnant zwischen instrumentalem und mit Geschrei versehenem Posthardcore pendelt. Zur EP “Fairy Crimes” fünf Jahre später hat sich einiges getan. Das Geschrei ist gewichen, die Songs sind schlüssiger, grooviger. Mit “Sleepwalk”, dem ersten Album von 2013, haben sich Watertank gefunden. Tief gestimmte Gitarre, ein knorriger Bass, vielschichtige Effekte und der Mut zu poppiger Eingängigkeit. Mit “Destination Unknown” hat sich nicht mehr viel geändert, die Songs sind nur noch besser geworden. Jeder, der etwas übrig hat für 90er-Bands wie Quicksand, Failure, Orange 9mm, Helmet, Sugartooth, Fireside oder neuere Vertreter dieses Sounds wie Torche, Goes Cube, Cave In, ASG und Open Hand, sollte Watertank seine Aufmerksamkeit schenken. Anstatt Füllmaterial reinzumogeln, beschränkt sich das Album auf neun Songs und damit 35 Minuten Qualität. Die Band klingt motiviert, rasant, zeitlos und doch traditionsverbunden. “Contrails” hat viel von Quicksand und das folgende “DCVR” sowieso. “Last/Lost Hope” beginnt mit einem Funken Math-Pop, bevor bratende Gitarren einsetzen. “Surrender” gibt ein sattes High Five an Torche. Und “Doomed Drifters” klingt, als hätten Failure einen Song für Helmet geschrieben. Das Beste ist, dass man Watertank trotzdem keinen Mangel an eigener Identität vorwerfen kann. Dafür schreiben sie zu gute Songs.
weitere Platten
Liminal Status
VÖ: 05.04.2024
Silent Running
VÖ: 04.09.2020