Es klingt wie eine Einladung, um traurig zu sein und sich seltsam zu fühlen. Auf “Liminal Status” behandeln Watertank bekannte Situationen, die sich fremd anfühlen. Das beklemmende, seltsame Gefühl wird durch die ineinander geblendeten, teils schwerfällig klingenden Instrumente verstärkt. Durch den je nach Song mal gehauchten, mal verzerrten Gesang fesselt das Album noch mehr. Deshalb ist es besonders schade, dass durch die Effekte auf dem Gesang die Texte eher in den Hintergrund rücken.
Die handeln von Themen wie den Gefahren von Desinformation (“Clean Shot”), das politische Klima (“The Long Dace”), die Folgen von ungebremstem, industriellem Wachstum (“Century”) oder der Ablehnung gesellschaftlicher Normen (“Dreams Logic”). Auch in ihrem Genre-Mix orientieren sich Watertank an einer bekannten Kombination aus Shoegaze und Alternative Rock, wie man sie etwa von Bands wie Failure oder Autolux kennt. Aber durch einige Post-Hardcore-Anklänge und geschickt gesetzte poppige Elemente gelingt es Watertank, sich abzugrenzen und etwas Eigenes zu schaffen.
Die Abgrenzung zu “Silent Running” (2020) geschieht auf “Liminal Status” allerdings nur thematisch. Wer also Spaß am Sound des Vorgängers hat, dem wird auch “Liminal Status” gefallen.
Das steckt drin: Autolux, Failure, Hum
weitere Platten
Silent Running
VÖ: 04.09.2020
Destination Unknown
VÖ: 21.07.2015