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    Wavves
    King Of The Beach

    VÖ: 01.01.2010 | Label: Fat Possum
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 209
    9 / 12
    Wavves - King Of The Beach

    Dem Vernehmen nach ist Wavves ein hedonistischer Superslacker, der seine Zeit mit Schrammeln, Kiffen und Katzenstreicheln verbringt und sich lieber an den Strand träumt, als selber vor die Tür zu gehen. So klingt seine Platte tatsächlich.

    Lakonisch nennt man es wohl, wenn ein gerade mal 23-Jähriger sein Album “King Of The Beach” nennt und darauf mit einem Wortschatz von ungefähr 300 auskommt, der wahrscheinlich auch noch komplett aus dem Fernsehen stammt. Nur nicht anstrengen, heißt die Devise, der schlampige Geniestatus winkt schließlich demjenigen, der seine Zeit am stilvollsten zu verschwenden weiß. Volle Punktzahl für Wavves: “To take on the world would be something”, singt Nathan Williams, nur um es sich dann doch anders zu überlegen und noch ein paar Hotdogs zu futtern. In der Wavves-Welt gibt es keine Probleme, die man nicht aufschieben könnte, man verguckt sich in “Green Eyes” und verliebt sich ausschließlich Hals über Kopf. Die Sonne scheint den ganzen Tag, der juvenile Überschwang reicht fast bis zur Ohnmacht, und man legt sich gerne noch einmal mit dem Mountainbike auf die Fresse. Die Grenze zwischen Cleverness und Schnapsidee wird regelmäßig verwischt, aber wenigstens stimmt das Rezept – schrottige Schlafzimmeraufnahmen erfahren eine Phil-Spector-Produktion, die sie eigentlich nicht verdient haben, die das Unbehauene der Songs allerdings hervorragend konserviert. King Of The Beach klingt wie ramponierte Beach-Boys-Demos, verschollen, wieder ausgegraben, und in erhöhter Geschwindigkeit abgespielt. Zu allem Überfluss prahlt Williams dabei auch noch mit der Spontaneität seiner 60s-Sucht rum, als sei ihm alles recht, aber auch egal.

    Das steckt drin: Descendents, Male Bonding, Times New Viking

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