Wie der Albumtitel andeutet, inszenieren sie diese gerne romantisierte Phase mit musikalischer Brutalität. Für das Western-Gefühl sorgen dabei Akustikgitarren und Folk-Einflüsse. Dem gegenüber stehen für den Black Metal übliche Blastbeats, Keif-Gesang und dissonante Riffs. In einem Moment wähnt man sich gedanklich noch in einer Steppe, über die Büffel in der prallen Sonne ziehen. In der nächsten Sekunde zerstört diesen Tagtraum gnadenloses Geknüppel, das fast norwegische Kälte verbreitet. “In The Iron Horse (Gallows Frontier, Act II)” lassen Wayfarer zudem klassische Heavy-Metal-Riffs einfließen, wie man es von neueren Darkthrone-Alben kennt. Die Songs gehen fließend ineinander über. Wer nicht aufpasst, könnte deshalb schließen, “A Romance With Violence” würde aus einem einzigen überlangen Song bestehen. So entsteht das Gefühl, dass Wayfarer einen auf eine lange Reise in den Westen der USA mitnehmen, die ausgeklügelten Kompositionen dienen als Reiseführer. Nahezu alle Etappen auf diesem Weg fordern mit komplexen Arrangements und überraschenden Breaks heraus. Auf halber Strecke gewährt die Band mit “Fire & Gold” eine Verschnaufpause, die den Soundtrack fürs Beisammensitzen am Lagerfeuer liefert. Anschließend holen Wayfarer mit “Masquerade Of The Gunslingers” zum großen Schlag in die Magengrube aus.
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