Mit der ersten Single “Rules Don’t Stop” beispielsweise. Was das dritte We-Are-Scientists-Album “Barbara” ansonsten serviert, ist fast durchweg eingängig, wer aber mehr Substanz möchte, muss sich mit einigen wenigen Stücken begnügen. Ambition etwa, bester Song und bittersüße Prokrastinations-Hymne mit den fatalistischen Zeilen “So long ambition/ It’s not a competition/ I can’t win anymore.” Ebenso wunderbar, aber diesmal in seiner konsequent kitschigen Schwülstigkeit, ist “Foreign Kicks”, sowohl klanglich als auch mit dem textlichen “Take your time”-Einstieg inklusive “Ooh”-Chorus. Nicht, dass man das Gefühl hätte, die selbsternannten “New York Dynamos” würde es auch nur im Ansatz kratzen, was man über ihre Musik sagt. Aber Pressetexte über Collegezeiten und das Hauptfach “Babes” lesen sich teilweise amüsanter als “Barbara” sich im Endeffekt anhört. 2007 verließ Drummer Michael Tapper die Oberkäuze, was sie auf rein optischer Ebene zu Hall And Oates hat verkommen lassen. Seit dem vergangenen Jahr hilft allerdings der ehemalige Razorlight-Schlagzeuger Andy Burrows aus, und er hat auch schon “Barbara” mit We Are Scientists eingespielt. Hatte man ihnen schon vorher unterstellt, immer ein Stück hinterherzuhinken, wird sich das mit dieser Platte sicherlich nicht ändern. Ob die Arbeit am Album die Grauzone rund um Keith Murrays Schläfen begünstigt hat, die ihn aussehen lassen wie die Indie-Variante von Ranga Yogeshwar, ist nicht nachweisbar. Ganz umsonst gewesen wäre es jedenfalls nicht.
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