Man könnte wirklich vermuten, die Webb Brothers seien verwandt mit Dean und Gene Ween. Die Gebrüder Webb sind Sprösslinge eines berühmten Mannes: Jimmy Webb, der Kultkomponist der 60er, ist ihr Vater. Und gerade aus diesem Grund schreiben sie ihre eigenen Songs. Sie versuchen nicht im Musiklexikon der letzten 50 Jahre nachzuschlagen – und klingen vielleicht genau aus diesem Grund mehr retro, als sie es selber jemals vorhatten. Es steht außer Frage, dass sie die Zeit ihres Vaters verstanden haben. Wie selbstverständlich verarbeiten sie diese Erkenntnis und klingen dabei mal wie die frühen Pink Floyd, mal wie ein reduzierter David Bowie. Nebenbei erwähnt sind Christiaan und Justin Webb auch noch exzellente Musiker, die wissen, wie man Stimmungen arrangiert und transportiert. Sie komponieren Psychedelisches, rocken, sind melancholisch oder klingen manchmal derart uninteressiert, wie es sonst nur ein Damon Albarn schafft. Ihre Texte treffen, sind zynisch, schmunzelnd und traurig. Genial, eigenwillig und wertvoll. Diese Platte läuft auf Repeat, bis ich jede einzelne Note auswendig kenne!