Sagen wir es, wie es ist: Das Antlitz von Jorge Garcia prangt nicht auf dem “Hurley”-Cover, weil er in “Lost” den kultigen Hugo “Hurley” Reyes spielt, sondern weil sein Gesicht fett und fleischig ist und mit all den Haaren verdammt lustig aussieht. Geschätzte 80 Prozent der Betrachter werden Schadenfreude empfinden, schmunzeln oder lauthals lachen. Moral hin oder her, dieser überzogene Weezer-Humor nervt spätestens dann, wenn er sich mit dem Opener und der Vorab-Single “Memories” gnadenlos fortsetzt.
Rivers Cuomo steigt erneut als Jack in the Box empor. Mit seiner Gitarre und der übergroßen Brille wackelt er lustig hin und her und hört nicht auf, als hätte er die gleichen Batterien im Hintern wie dieser nervige rosa Plüschhase aus der Werbung. Dieses Mal wiederholt Cuomo nicht ständig “I want you” (wie noch zur “Raditude”-Single), sondern “…back there”. Weil das fröhliche und nostalgische Gehampel nicht ausreicht, muss im Video die “Jackass”-Crew herhalten – da deckt sich immerhin der Humor. War Weezers rotes Album noch mit Biss und guten Songs versehen, ging es mit “Raditude” rapide bergab. Dass die Kurve nun minimal nach oben zeigt, liegt vor allem an der guten, musikalisch ernsthafteren Power-Ballade “Unspoken”, die ein wenig an gute alte Weezer-Zeiten erinnert.
Nach den schrecklichen “Smart Girls”-Plattitüden warten noch zwei weitere annehmbare Songs, bis die Standard-Version nach weniger als 34 Minuten am Ende ist. Hat man aus Versehen die Repeat-Taste gedrückt, dann hüpft und wackelt Cuomo wieder: “Memories – Take me back there…” Vor dem inneren tränenden Auge wird es grün und blau.
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