14 Songs statt zehn (davon einer das aus strategischen Gründen abermals vertretene “Island In The Sun”), eine ellenlange Thankslist und ein zwölfseitiges Booklet, in dem auch noch die Texte abgedruckt sind – man merkt sofort, dass diesmal vieles anders ist im Weezerland. Das fängt bei “Dope Nose” und seiner aufgesetzten, ja fast schon aufdringlichen Fröhlichkeit an, setzt sich im mittelmäßigen “Space Rock” fort und kulminiert in der missratenen Ballade “Death And Destruction” mit seinen äußerst abschreckenden Eddie-Van-Halen-Licks. Überhaupt: die 80er. Bandkopf Rivers Cuomo machte ja bis jetzt nur in Interviews keinen Hehl aus seiner Hardrock/Metal-Vergangenheit, doch nun ist dies auch vermehrt im Songwriting zu hören. “Keep Fishin”, “Take Control”, “Fall Together” – mehr als einmal werden hier die bandtypischen Harmonie-Trademarks mit Big-Stadium-Riffs und “Rocky IV”-Soundtrack-Gitarrengniedeleien der Marke Loverboy, Bon Jovi oder Survivor versetzt. “Slave”, “December” und “Love Explosion” atmen dann eindeutig grüne Luft, “Possibilities” rockt pfeilschnell ins Blaue, während das dramatische Album-Highlight “Slob” noch am ehesten “Pinkerton”-Format hat. Fazit: Der Mythos Weezer droht langsam zu verschwinden (siehe auch das Interview in VISIONS Nr. 110), und übrig bleibt eine ganz normale Rockband, die auch mal einen schlechten Tag haben kann. Noch überwiegen die guten.
weitere Platten
SZNZ: Winter (EP)
VÖ: 21.12.2022
SZNZ: Autumn (EP)
VÖ: 22.09.2022
SZNZ: Summer (EP)
VÖ: 21.06.2022
SZNZ: Spring (EP)
VÖ: 20.03.2022
Van Weezer
VÖ: 07.05.2021
OK Human
VÖ: 29.01.2021
Weezer (Black Album)
VÖ: 01.03.2019
Weezer (Teal Album)
VÖ: 24.01.2019
Pacific Daydream
VÖ: 27.10.2017
Weezer (White Album)
VÖ: 01.04.2016
Everything Will Be Alright In The End
VÖ: 03.10.2014
Death To False Metal
VÖ: 02.11.2010