Dass in Alex Edkins, seines Zeichens Gitarrist und Sänger der Krachmacher von Metz, ein echter Melodie-Connaisseur steckt, hätte man ihm vielleicht nicht unbedingt zugetraut. Doch sein Solodebüt ist gekennzeichnet von einem Roadtrip-Flair, das zu Songs wie “Sunday Driver” das Verdeck aufreißt und mit unbeschwertem Gemüt zum nächstgelegenen DIY-Schuppen düst. Den zehn Songs hört man weder ihren Altersunterschied von bis zu zehn Jahren an, noch, dass Edkins sie komplett in Eigenregie aufgenommen hat. Ganz im Gegenteil: Die Mitgröl-Gesangsharmonien von “Lusitania”, die völlig übersteuerten Klang-Kulissen von “Dream” oder die Fidlar-mit-Sonnenschirm-Refrains von “Searching For You” klingen viel mehr nach einer aufstrebenden Newcomer-Band mit ordentlich Impulsivität in der Hinterhand. Aber Weird Nightmare hat noch mehr auf Lager als puren Spielspaß, was etwa die große Hymne “Wrecked” beweist, bei deren Worten “Ill never beat them without You” Bully-Sängerin Alicia Bognanno mit einsteigt. Weird Nightmare ist hinter all dem gedankenlosen Getöse – wie gut ist bitte “Oh No?” – eben auch etwas fürs Herz, wie der elegische Closer “Holding Out” mit Drumcomputer und sanftem Drive untermauert. Was auch immer noch in Edkins Archiv schlummert – es braucht mehr davon.