Wheel
Charismatic Leaders
Unter den Fittichen von Meshuggahs Frederik Thordendahl haben sich Wheel auf bislang zwei Alben zu dem entwickelt, was “Charismatic Leader” eindringlich demonstriert: disziplinierter Progressive Metal mit tiefen Verbeugungen vor der musikalischen Hinterlassenschaft von Alternative-Metal-Ikonen wie Tool, Mastodon oder Coheed And Cambria.
Die anglo-finnische Band schlägt Brücken zwischen melodiösem Midtempo und komplexem Metal-Riffing, eingehüllt in eine pompöse Produktion – und mäßig herausfordernd. Womit man beim größten Problem dieses Albums ist: seine Verbindlichkeit. Wirklich niemand soll sich von diesem Metal verunsichern lassen. Die immer gleichen Maynard James Keenan-Melodie-Variationen ziehen sich durch die Songs wie blassrote Fäden, vorbei an erwartbaren Taktbrüchen, dynamischem Auf und Ab sowie vielen Marotten, die aus einem Prog-Metal-Bausatz stammen könnten.
Hier und da versuchen Ideen, sich in Longtracks freizuschwimmen, so im cleveren Saboteur oder dem künstlich langgezogenen Albumfinale “The Freeze”. Letzteres demonstriert dann auch seltene Momente musikalischer Abenteuerlust, allerdings zu wenig und zu spät. Man möchte der Band fürs vierte Album mehr Mut wünschen, denn wenigstens den kann KI nicht simulieren.
Das steckt drin: Architects, Coheed And Cambria, Tool
weitere Platten
Resident Human
VÖ: 26.03.2021
Moving Backwards
VÖ: 22.02.2019