Zwar lassen es die Schweden diesmal weniger schrammelig angehen als zuletzt. Ihr erklärtes Konzeptalbum über Dunkelheit und Tod beginnt trotzdem mit singenden Gitarren-Leads und auch die Pop-Hooks geben sie so schnell nicht auf. Dass sich “Beyond The Pale” nicht mehr ganz so garagenrockig aufführt und eher ein bisschen Richtung Artrock schielt, tut ihm gut und holt interessante klangliche Parallelen an die Oberfläche: In den ruhigsten Tracks “Far Side Of Your Mind” und “Afterglow” muss man schon genau hinhören, um sicherzugehen, dass hier nicht Ghosts Papa Emeritus am Mikrofon steht und mit Engelszungen vom Satan predigt. Die sakrale Erhabenheit beider Songs bleibt allerdings die Ausnahme: Meist breiten Wheel In The Sky ihre dunkle Lyrik auf treibendem, rifflastigem Hardrock aus, den sie mit Doppel-Leads, Solos, Tamburin und anderen Stilmitteln schmücken, die in ihrer Wahrnehmung zu einer zünftigen Friedhofs-Party wohl dazugehören. Zu behaupten, dass sich aus dem Spannungsfeld zwischen Musik und Text nun eine besondere Hörerfahrung ergibt, wäre zu viel. Aber: Wenn Wheel In The Sky in flotte Songs wie “The Only Dead Girl In The City” und “Invisible Eye” wabernde, vergleichsweise düstere Psychedelic-Jams einbauen, kommt ihr Gespür für Kontraste trotzdem gewinnbringend zum Vorschein – vor allem auf musikalischer Ebene.
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Heading For The Night
VÖ: 11.12.2015