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    White Denim
    Performance

    VÖ: 24.08.2018 | Label: City Slang
    Text:
    White Denim - Performance

    White Denim sind eine der besten Rock’n’Roll-Bands der Gegenwart. Filigrane Songwriter mit gutem Geschmack, interessanten Einflüssen und einem sich daraus speisenden Pool an Eklektizismus. Auch auf dem siebten Album.

    Keines davon ist schwach. Dazwischen gab es coole Singles, ein Soloalbum von Frontmann und Songwriter James Petralli als Bop English und eine massive Umbesetzung, als Gitarrist Austin Jenkins und Schlagzeuger Josh Block die Band verließen, um fortan für Soulsänger Leon Bridges zu spielen. Deshalb mussten sich White Denim zwischen dem mit Jeff Tweedy von Wilco aufgenommenen “Corsicana Lemonade” (2013) und “Stiff” (2016) erstmal neu sortieren. Was gut geklappt hat. Nun hat das deutsche Label City Slang sich die talentierte Band geangelt, die bei uns höchstens ein Geheimtipp ist. Die Hoffnung bleibt, dass sich das ändert. Das programmatisch betitelte Album “Performance” hätte mal wieder das Zeug dazu, denn die neun Songs fahren alles auf, wofür man White Denim liebt. Einen Glam-Rock-Vibe besitzt das eröffnende “Magazine”, das mit Saxofonakzenten überrascht. Der stürmische Titeltrack ist schnell zu Ende, bietet aber 2:26 Minuten harmonieseligen Garage-Rock. “Fine Slime” ist ein sehniger Rocker mit gutem Riff, das im Soundcollagen-Nebel auseinanderfällt. Das leichtfüßige “Double Death” ist verziert mit Handclaps und Bläsern über einer akustischen Grundierung bis zum funky Gitarrensolo. “Moves On” ist einer dieser geschmeidigen White-Denim-Rocker, der eine Art Southern-Prog-Rock auffährt. Da fräsen sich zwischen Allman-Brothers-Solos wabernde Space-Synthesizer. Überhaupt: Synthesizer haben es sich gemütlich in den Songs eingerichtet. Das munter hoppelnde “It Might Get Dark” wirkt mit den Piano- und Synthie-Texturen, als könnte es das Kind der Liebe einer leidenschaftlichen Nacht von Steely Dan und des Electric Light Orchestras sein. Das luftige “Sky Beaming” mit den flirrenden Gitarren und dem voranstolpernden Schlagzeug hat nach zwei Minuten ein Break, wo sich wieder ein Synthesizer austoben darf, der mit dem Schlagzeug und einer effektbeladenen Gitarre ins Jazzige abdriftet. “Backseat Driver” stürmt durch Miniepisoden: ein Intro aus Tastaturtippen, Keyboards, akustische Gitarren, Grooves, Effekte, Percussion, Funk-Bass, für eine Sekunde ein Xylophon. Ein filigranes, quirliges Patchwork einer Band, die nicht weiß, wohin mit all ihren Ideen. Und weil White Denim uns zuvor 28 Minuten lang mit ihrem Eklektizismus vollgepumpt haben, gibt es mit “Good News” zum Ende ein entspanntes Akustikstück. Ein Talent dieser Band ist ja, dass sie trotz ihres Ideenreichtums, ihrer Rasanz und Dringlichkeit äußert angenehme, leichte Songs schreibt.

    weitere Platten

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