2016 verzückten Whores mit “Gold” Fans und Kritiker gleichermaßen. Zwar war die Musik des Trios aus Atlanta, Georgia schon damals nichts wirklich Neues, die Band um Sänger und Gitarrist Christian Lembach spielte ihren Mix aus metallischem Noiserock und Sludge Metal aber auf so hohem Niveau und mit so viel Dezibel, dass man die Frage nach ihrer Innovationskraft getrost vernachlässigen konnte.
“War” macht nichts anders oder neu: Die Texte brüllt Lembach weitgehend heraus, Bass und Gitarre sind bis an die Schmerzgrenze und bisweilen auch darüber hinaus verzerrt und das Schlagzeug funktioniert nach dem Prinzip: “Shoot first, ask questions later”.
Nun könnte man sich gelangweilt abwenden und fragen, warum die Band acht Jahre braucht, um das gleiche Album nochmal aufzunehmen. Dem lässt sich entgegnen, dass bei vielen anderen Bands kürzere Veröffentlichungsintervalle oder musikalische Neuerfindungen oft mit einem sehr viel höheren Maß an Mittelmäßigkeit einhergehen. Dann lieber Stagnation auf hohem Niveau. Bonuspunkte gibt es für den Closer, das Nonsens-Highlight “Savage Reprise”, das aus den von Lembach gesprochenen und mit einem billigen Orgelloop unterlegten Albumcredits besteht: “All rights reserved, all suckers served. Thank you.” Gleichfalls.
Für Fans von: Helmet, Part Chimp, Young Widows
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Gold
VÖ: 28.10.2016