Egal, wie weit Why? ihre HipHop-Wurzeln hinter Gitarrenmelodien, Indierock-Gesang, Audio-Schnipseln oder Streichern verstecken, sie bleiben unverkennbar, weil sich ihre musikalische Verspultheit so wunderbar mit Wolfs Stimme vermengt. Die klingt nach einem Künstler, der selbst mit dem Leben hadert, uns aber Trost spenden kann. Kunstvoll ist auch der Ansatz des neuen Albums, das aus sechs Phasen besteht, die für sich entstanden und abgeschlossen waren, ehe Why? an der nächsten arbeiteten. Trotzdem ordnen sich alle Tracks dem Albumtitel unter, den man anders schreiben muss, nämlich: “A”, “ok”, “Ohio”, um zu erahnen, dass sich die Texte um die Kindheit und stets präsenten Ängste Wolfs drehen, der in Cincinnati, Ohio aufwuchs. Eigentlich wollten Why? die Songs phasenweise veröffentlichen, einigten sich mit ihrem Label aber auf ein Album, dem sie eine visuelle Verlängerung an die Seite stellen. In der zweiten Episode gibt es mit “Deleterio Motilis” schleppenden Rap zu kaputten Beats zu hören, auch in “High Dive” aus dem dritten Teil hantiert Wolf gekonnt mit Worten, während ein Saxofon im Hintergrund abdreht. Es ist nicht leicht, dem Album zu folgen, denn es passiert so viel in den rund 32 Minuten und 19 Songs, von denen manche Hörspiel-artige Zwischenstücke sind. Nur fünf Stücke sind über zwei Minuten lang, funktionieren und überzeugen für sich mit typischer Indie-HipHop-Why?-Melancholie. Auf das Gesamtwerk aber kann man sich besser über die Videos einlassen. Dann ist “Aokohio” viel mehr als nur ein untypisches Album.
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