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    Whyte Seeds
    Memories Of Enemies

    VÖ: 29.09.2003 | Label: Motor/Universal
    Text:
    9 / 12

    Der von ihnen schlau ins Spiel gebrachte Begriff ‘Raw Vintage’ trifft es auf den Punkt: So klingen sonst nur Platten, die tatsächlich in den wilden 60ern aufgenommen wurden.

    Aber in den Sixties waren Sänger Axl Robach und die vier Instrumentalisten noch nicht einmal geplant. Immerhin scheinen schwedische Eltern ihre alten Scheiben besonders gut zu pflegen, oder warum sonst sollte dieses Land in Rockfragen immer so verflixt retro sein? Dass die üblichen Verdächtigen von Soundtrack Of Our Lives und Hives hier mix- und produktionstechnisch die Finger im Spiel hatten, sagt das übrige. Beruhigend zu wissen: Da oben im Norden geht die Inspiration keineswegs aus. “So Alone” ist zwar zum Teil von den Kinks geklaut, aber trotzdem ein mächtig geiler Song, den man wohl nur mit Dynamit wieder aus dem Kopf bekommt. Der sehr ruhige, fast schon sakrale Titeltrack ist dazu das Gegengift, ein Höhepunkt ganz anderer Art, der mit seinem gemischtgeschlechtlichen Wechselgesang ein wenig an Velvet Underground erinnert. “XX / XY” schlägt in eine ähnliche Kerbe, ist aber leider irgendwie einschläfernd, doch der grandiose Garagenpunk-Kracher “Can’t Get You Out Of My Head” rüttelt schnell alle Geister wieder wach. Dass “Slow Motions” ein großartiger Rocker ist, wissen Eingeweihte bereits seit der gleichnamigen, vor anderthalb Monaten vorangeschickten EP, aber das folgende “The Message” und das lakonische “Shallow Life” (hier lassen die Libertines grüßen) sind beinahe noch besser. Mit “Came Down Hard” gibt’s dann auch noch eine sehr schöne Ballade, die jede Schublade überflüssig macht.

    weitere Platten

    Bold As Love

    VÖ: 02.05.2006