Denn während Bandchef Jeff Tweedy es auf die alten Tage immer unaufgeregter angehen und den Blick scheints kaum einen Song lang mal nicht in Richtung Gram Parson schweifen lässt, sorgt Cline für die sporadischen und willkommenen Ausbrüche im gesetzten Sound der 15-jährigen Band: Es sind vor allem seine harmonisch immer etwas auf Krawall gebürsteten Gitarreneinwürfe, die im wahrsten Wortsinn für Spannung sorgen auf dem siebten Wilco-Album (allein die Schlussminuten von Bull Black Nova sprechen Bände: das reinste Finale furioso!). Zur One-Man-Show – weder der Clines noch der Tweedys – werden Wilco 2009 deshalb noch lange nicht. Im Gegenteil haben sie seit dem gemeinhin als Referenzwerk gewerteten Yankee Hotel Foxtrot von 2002 keine so homogene Platte mehr aufgenommen. Da wirkt selbst Tweedys bewundernswertes Duett mit Leslie Feist (You And I) so nahtlos und selbstverständlich ins Gesamtbild eingebunden, als wäre die kanadische Zauberelfe seit jeher ein Teil von Wilco. Props am Schluss auch für das wohl coolste Plattencoverfoto des Jahres sowie den Vorschlag der Band, dass jeder, der sich das Album vor Erscheinen illegal aus dem Netz gezogen hat, einer Organisation Geld spendet, die armen Familien aus ihrer Heimatstadt Chicago unter die Arme greift. Wilco bleiben eben die Guten.
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