Nein, viel verkehrt machen kann einer wie er eigentlich nicht. Klingt immer noch, als sei er gerade mit den anderen Hobos direkt vom Zug gesprungen, bevor der Schaffner mit der Peitsche kommt, und ist immer noch am besten, wenn er ganz alleine mit dem Banjo und seiner vorzeitig gealterten, rauchig-brüchigen Stimme Balladen zum Besten gibt, die aus einer Zeit zu kommen scheinen, die es niemals gab. Knietief in der Tradition der großen Folkbarden verhaftet, gibt Whitmore den Geschichtenerzähler, den Rebellen, den Humoristen und den feinen Beobachter genauso souverän und überzeugend wie den Seelentröster und Prediger. Er ist der Entertainer der Gründerjahre, der sich sein Abendessen von einer Veranda zur nächsten verdienen muss und immer neue Geschichten aus den Ecken des Landes zusammenträgt. Vom ruppigen Opener Mutiny, der auf den Afro-Blues-Rhythmen Otha Turners basiert, bis hin zum Country-Gospel-Rausschmeißer A Good Day To Die – die ebenso stimmige wie abwechslungsreiche Produktion, die geschickt aus Reduktion und Direktheit Authentizität, Kraft und Magie zu schöpfen weiß, unterstützt den Spannungsbogen und lässt Animals In The Dark zu Whitmores bislang reifstem Werk werden. Prädikat: Zeitlos.
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