“Eine gute Band erkennt man daran, dass sie nie an einem Bandwettbewerb teilgenommen hat”, verkündete einst Tomtes Thees Uhlmann. Einleuchtende Maxime. Aber: keine Regel ohne Ausnahme. Die fünf Willowtree-Schweden haben den europäischen Emergenza-Contest siegreich bestanden und sind gleichwohl eine gute, überzeugende Band. Ihr zweites Album “What A Way To Go” beweist das gleich mit dem ersten Song “No Harm”: einem aus glockenhellen Gitarren-Riffs gestrickten, perfekt swingenden Pophit. “Berlin-Helsinki” überrascht als smarte Jazzchord-RhythmnSoul-Nummer mit synkopiertem Groove. Auch textlich ist das Ganze sympathisch, wenn Sänger Joel Ekelöf Stimmungs-Vignetten des Selbstzweifels und der Selbstsuche ausmalt. Freilich fehlt seiner Stimme – wie den Song-Arrangements – der letzte Thrill, die Durchschlagskraft. Aber im stärksten Track, dem im Refrain hymnisch auftrumpfenden “Always The Same”, geht Ekelöf hübsch theatralisch und gefühlsselig aus sich heraus, die Gitarren flirren Editors-mäßig. Da zeigt die Band souverän, was in ihr steckt. Die hier brauchen keine Wettbewerbe mehr, um auf sich aufmerksam zu machen.