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    Winnebago Deal
    Career Suicide

    VÖ: 12.11.2010 | Label: We Deliver The Guts/Cargo
    Text: Dennis Drögemüller
    7 / 12

    Eine Platte für den perfekten Einstieg in den Tag. Zumindest für Leute, die gern Zigaretten und schwarzen Kaffee frühstücken und danach den Postboten ohrfeigen.

    Ein gesundes Verhältnis zu dreckverklebtem, lärmdurchwuchertem Garagen-Punk sollte man für Career Suicide besser mitbringen. Andernfalls dürften blaue Flecken und Fleischwunden programmiert sein, so ansatzlos wie einem Winnabago Deal die vierzehn Punk’n’Roll-Wüteriche ihres dritten Albums in gerade mal einer halben Stunde durchs Gesicht ziehen. Mit der Distortion auf Anschlag brettern die beiden Engländer los, so schmutzig-eingängig wie Turbonegros Ass Cobra, so entfesselt wie Gluecifers Ridin’ The Tiger, aber spröder, räudiger und atemloser als beide.

    All das gipfelt schließlich in dem hyperventilierenden Cholerik-Wunschtraum Frostbiter: Eine Minute lang kratzt, beißt und schlägt der Song um sich, spuckt Gift und Galle, während Sänger und Gitarrist Ben Perrier den Hörer bis zur Stimmbandverätzung anschreit. Mit Menschenhass sollte man all das aber nicht verwechseln, ihr diebisches Grinsen hört man selbst hemmungslosen Punk-Attacken wie Ain’t No Salvation immer noch an. Eben ein höllischer und kein himmlischer Spaß.

    In den Atempausen zwischen zwei scheppernden Ausrastern hat Career Suicide noch Platz für Pop-Appeal, auch wenn der sicher von dem anhaltenden Lärm-Inferno umhüllt bleibt. Das Titelstück mit seinem Dead-Kennedys-Touch und dem Josh-Homme-Gitarrensolo und das mit dreieinhalb Minuten Spielzeit schon episch lange Can’t See, Don’t Care, Don’t Know kommen auch deshalb trotz Schmuddeligkeit und nicht vorhandener Tischmanieren charmant daher.

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