Höhepunkt dieses Bestrebens dürfte Winsons gelungener Coup sein, J Mascis (Dinosaur Jr.) zu gewinnen, eine amtliche Gitarrenschneise durch “Roboterliebe zu fräsen. Denn natürlich weiß er, dass ein Hit wie “Wovon lebt eigentlich Peter? auf dem Debüt nicht nur Segen, sondern auch Fluch sein kann. Deswegen lässt er im Intro zu “45mal/Minute Olli Schulz als schleimig fiesen Musikmanager konstatieren, das Album sei freilich gelungen, er höre nur keine Single. Dabei liegt der kritische Punkt bei “Frag die richtigen Leute eher darin, dass es sich um eine zwar abwechslungsreiche, aber leider ebenso durchschnittliche Produktion handelt. Funky bei “Discomädchen, punkrockig bei “Keine Polizei, mit leichtem Reggaetouch bei “Wüste, sentimental bei “Anders, Winson stellt eine enorme Vielseitigkeit unter Beweis. Die trashigen Elektrobeats werden in den Hintergrund gedrängt, das Berlinern eingestellt, er zeigt seine Ernsthaftigkeit. Doch es gelingt ihm zu selten, das Besondere zu schaffen. Das ist nicht das Problem einer fehlenden Single, “45mal/Minute könnte da durchaus funktionieren, es ist eher die Frage, warum das Album so viel Mittelmaß birgt.
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So sah die Zukunft aus
VÖ: 31.05.2004