Cäsar hat es vermasselt. Plattentitel, Cover-Artwork und textlicher Inhalt suchen bemüht nach Analogien zwischen dem Niedergang des Römischen Reichs und selbigem, der unserem Abendland womöglich ins Haus steht. Statt eines schlüssigen Epos erstreckt sich über “The Fall Of Rome” aber einmal mehr ein von Breakdowns zerklüftetes Schlachtfeld, das nach dem frontalen Aufeinanderklatschen von Metal und Hardcore allzu oft zurückbleibt. Gemäß der Winter Solstice-Metaphorik drängt sich eine dritte Vergleichsebene auf: Auch der Metalcore stampft von Breakdown zu Breakdown zu Breakdown ins Nichts. Die Schuld dafür tragen Winter Solstice nicht, aufhalten können die fünf aus Virginia das Unheil aber ebenso wenig. Dafür ist “The Fall Of Rome” zu schematisch angelegt und lässt ein eigenes Profil vermissen. Bullig produzierte Metalcore-Gemetzel gibt es inzwischen wie Sand in der Wüste. Eine Schubkarre mehr voll sperriger Riffs, treibender Doublebass, fieser Grunts und spärlicher Göteborg-Melodien fällt da gar nicht mehr auf. Auch nicht, wenn gute Freunde beim Anschieben helfen wollen. Tim Lambesis zum Beispiel. Der Sänger der ungleich ausgefuchsteren Labelmates As I Lay Dying guckt und brüllt bei “To The Nines” kurz rein und erwischt einen der auffälligsten Momente des Albums – neben dem untypischen Titelstück, einem gezupften Instrumental.