Von der Reklamation an haben Humorlose vom Schlager gefaselt und wenn je die Falschen recht hatten, dann Bring mich nach Hause.
Die Berliner selbst nennen es natürlich organisch, vintage und Folk, haben hiermit aber nicht mehr das letzte cleverste Wort. Stattdessen haben sie Klaviere, den Typen von Tele als Dauergast und Judith Holofernes, die knödelt wie nie. Kein Problem eigentlich, die richtig wichtigen Texte sind eh vorbei. Die einzige gute Punchline findet sich noch im Quasi-A-Capella-Lied Dramatiker: Deine Weste ist zu weiß, warte ich frag einen Batiker; der unmöglichste Songtitel geht an Meine Freundin war im Koma und alles, was sie mitgebracht hat, war dieses lausige T-Shirt.
Umso sinnloser, solche Schlichtheiten in tragende Musik voller exotischer Instrumente zu packen. Was nicht düster ist, wird zum funky Buddhismussong oder zur tausendmal gehörten Akkordeonnummer. Die Jungs im Hintergrund brummen wie Billy Gibbons bei Nickelback, die Grundstimmung ist schätzungsweise spirituell, das mit der Gesellschaftskritik und allgemeinen Schlauigkeit zugunsten zeitloser Belanglosigkeit gekickt. Die Ballade von Wolfgang und Brigitte zielt mit einer ausführlichen Geschichte, in der alle sich lieben und keiner glücklich wird, zwischen Rosenstolz und Muff Potter – Für das Wahre, Schöne, Gute will jeder gerne bluten – und schläft letztlich ganz kurz vor Claudia Jung ein. Jede Melodie, jede Idee gab es schon mal irgendwo und höchstens die von Kreise, das immerhin vorsichtig bohrt, ungefähr so bei Wir sind Helden (ca. Soundso).