Aber genug mit Hexen-Klischees, schließlich haben die Australier bereits alle für ihren Namen und das Artwork von “Covens Will” verbraucht. Das zweite Album des Trios beginnt vielversprechend: “Raven” startet heftig groovend mit Druck und Dicke-Hose-Riffs, das anschließende “Son Of The Snake” geht als hymnischer Metal durch. Doom der alten Schule trifft hier auf NWOBHM –irgendwo zwischen Pentagram und Witchcraft angesiedelt. Frontmann Marcus de Pasquale drückt dem Ganzen mit seiner markanten Vibratogeladenen Stimme seinen Stempel auf. Aber spätestens nach “Priestess” fängt “Covens Will” trotz guter Attitüde und viel Selbstvertrauen an, vor sich hin zu dümpeln. Schlagzeuger Joel Green (Ex-Armoured-Angels) galoppiert uninspiriert durch die Songs, das sich wiederholende Songwriting kann nicht überraschen. Obwohl der renommierte Produzent Billy Anderson (unter anderem Neurosis, Sleep, Buzzoven) seine Finger im Spiel hatte, ausgereift sind die Früchte dieser Zusammenarbeit nicht. Dazu kommt, dass Gastsängerin Erica Stoltz (Sanhedrin) in “Demons Cage” und “Son Of The Snake” kaum zur Geltung kommt – ihre und de Pasquales Stimme ähneln sich zu sehr. Witchskull können aber auch anders: Mit dem ausgefeilten “The Empty Well” setzen die Australier einen versöhnlichen Schlusspunkt und können spätestens hier ihre Anleihen bei Black Sabbath nicht mehr verbergen. Trotz aller Referenzen an die 70er und 80er, den Genrezusatz Retro oder Vintage kann man getrost stecken lassen.