Es ist wieder Herbst und ich suche nach guter Musik. Musik, bei der ich am Fenster stehen kann, mit einem Becher Tee in der Hand raus auf die Straße schaue und mich freue, dass ich drin bin. Bei den Wizards Of Ooze klappt das ganz hervorragend. Diese belgische Band um die Frontmänner Wim Tops und Peter Revalk weiß zu unterhalten. Almost…Bikini ist ihr drittes Album, damit wollen sie auch endlich in Deutschland erfolgreich werden. Mein Herz und meine Ohren haben sie sozusagen im Sturm erobert. Ihre Musik ist eine Hommage an alles Dagewesene. Sie machen Elektro-Pop und greifen dabei wahlweise auf Swing, Funk, Jazz, Gitarren-Rock, 70er-Jahre-Psychedelic, Techno-Beats zurück. Zu kategorisieren, was sie da eigentlich machen, fällt schwer. Alternative-Pop vielleicht, mit dieser gewissen Verrücktheit, die sich wohl nur Belgier leisten dürfen. Jedes Stück ist für sich stehend schon großartig: Paperbag zum Schmusen, Fire Below zum Rocken, Milkman zum Grooven, Lizard zum Schaudern. Und wenn ich nach den gut 45 Minuten nicht mehr stehen kann, stelle ich mir einen Stuhl ans Fenster, drücke den Repeat-Knopf und setze mich. Oder mit einem Wizards-Zitat: I lose myself in a baggage of daydreams.