In den 70ern waren Led Zeppelin, Deep Purple und Black Sabbath diejenigen, die die Lorbeeren für Heavy Rock eingefahren haben. Die unzähligen Heavy-Bands, die sich im Zuge formierten, sind dem Schleier des Vergessens zum Opfer gefallen. In den 90ern waren es dann Kyuss, Fu Manchu und Sleep, die Stoner Rock zu einer Marke machten. Die Nachzügler, die sich beeinflussen ließen, haben nie eine Chance auf den Olymp gehabt. Bei Wo Fat ist das nicht anders. Dass “The Black Code” das bereits vierte Album der Band ist – den Anfang machte 2008 “The Gathering Dark” – wird schätzungsweise kaum jemand bemerkt haben. Dabei geben sich Gitarrist, Sänger und Organist Kent Stump, Bassist Tim Wilson und Schlagzeuger Michael Walter redlich Mühe, den viel zu großen Staat Texas unter einer meterdicken Staubschicht zu begraben. Zusammengehalten wird “The Black Code” von einem Alien/SciFi-Thema, das Wo Fat in eine tonnenschwere Melange aus Psychedelic (Effekte), Prog (Brüche), Heavy Blues (die Slide-Gitarre in “Hurt At Gone”), Swamp Metal (verschlepptes Geriffe), Desert Rock (glutheiße Verstärker), Southern Rock (Lynyrd–Skynyrd-Momente), Space Rock (rauschhafte Abfahrten) und einer Prise Voodoo-Soul (zusätzliche Percussion und Orgel) verpacken. Der schwächelnde Gesang gibt Abzüge in der B-Note. Aber so viel gibt es davon in den fünf Songs in 46 Minuten sowieso nicht. Dafür punktet die Platte mit einer klaren Produktion, die die Stärken der Band (rollende Basslines, tolle Fuzz-Gitarren, grandios lebendiges, manchmal fast jazziges Schlagzeug) akkurat in Szene setzt. Kyuss und Co. müssen im Olymp zusammenrücken.
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