Erstaunlich ist zunächst, wie dicht die Engländer diese drei Eckpfeiler auf Fain zusammenrücken lassen, und wie reichhaltig die vielen Details dazwischen trotzdem ausfallen. Über die Referenzen kommt man diesem konzentrierten Psychedelic-Gewebe nur bruchstückhaft nahe. Peter Greens Fleetwood Mac, Wooden Shjips, Fairport Convention, Dungen, Nick Drake, Jethro Tull – all das steckt in Fain, aber eben auch noch viel mehr. Dass das Album dabei immer völlig unangestrengt wirkt, liegt vor allem an seinem starken Folk-Einschlag, der sich in den feenhaften Background-Chören besonders bemerkbar macht. Es liegt aber natürlich auch an der sanft schwebenden Stimme von Sänger Jack Sharp, die einen in mythische Naturfantasien mitnimmt. Immer wenn all das doch mal zu wolkig zu werden droht, zwicken einen treibende Fuzzgitarren wie in “Thief”. Der Ausklang NRR ist trotz seiner Perlenvorhänge sogar ein regelrechtes Gitarrenbiest und Groovemonster. Ansonsten punkten im Gegensatz dazu vor allem die langen Songs wie “When The Fire Is Dead In The Grate” oder “Hesperus”, wenn sie zum Ende hin in uferlose Instrumental-Jams ausfransen. Dabei offenbaren sich zwei Dinge: Zum einen die atemberaubende Soundkulisse zwischen Vintage-Verstärker und glasklarer Neuzeit-Produktion, die besonders die Solo-Gitarren strahlen lässt. Zum anderen aber auch, dass hier das Gefühl die Botschaft ist und es griffigere, lyrische Formen der Erzählung verdrängt. Nach den knapp 45 Minuten von “Fain” fühlt man sich deshalb doch etwas benebelt.
Classic Rock
Psychrock
Progrock
Für Fans von:
Dungen
“Skit I Allt”
Wooden Shjips
“Dos”